Brutblatt (Bryophyllum)

Das Brutblatt ist ein ganzer Formenkreis von etwa 35 Pflanzenarten, die zur Gattung „Kalanchoe“ zählen. Es sind Stauden, Sträucher oder Halbsträucher. Sogar einige Epiphyten gehören zur Gruppe der – lateinisch Bryophyllum – genannten Pflanzen.

Merkmale der Blumensorte: Brutblatt (Bryophyllum).

BrutblattEingereiht in die Gruppe der „Crassulaceae“ besagt schon der Familienname, was die Pflanzen kennzeichnet: Die dicken, fleischigen Blätter, die den Gewächsen als Wasserspeicher dienen. Namensgebend für die Brutblätter im Deutschen wie Lateinischen sind die Brutknospen, die in den typischen Einbuchtungen der Blätter sprießen. Wie Perlenschnüre aufgereiht umsäumen die kleinen Abkömmlinge im Reifestadium die Blätter der Mutterpflanze. Die Aufzucht von Ablegern ist dadurch sehr einfach. Daher ist das Brutblatt eine beliebte Zierpflanze, aber auch wegen ihrer rispenartigen Blütenstände. Die kleinen vierzähligen Blümchen sind oft weiß oder rosa. Die „Babypflanzen“ aus den Brutknospen fallen zur Erde, wenn sie genügend Würzelchen gebildet haben. Dadurch vollzieht sich die Vermehrung ganz automatisch. Die anspruchslosen Trockenpflanzen vertragen ähnlich wie Kakteen selbst wochenlanges Dursten. Freilich gedeihen sie bei knappem und regelmäßigem Gießen besser. Ein Bryophyllum verträgt pralle Sonne.

Herkunft: Die „Sukkulenz“ ist eine Anpassung des Brutblattes an die trockenen Lebensräume seines Heimatlandes Madagaskar. Nur die Fähigkeit Wasser zu speichern ermöglicht den Pflanzen das Überleben in diesen „ariden“ Gebieten mit wenig Niederschlag. „Kalanchoe adelae“ ist die einzige Art, die außerhalb Madagaskars vorkommt: Ihre Heimat sind die Komoren. Schon früh kamen einzelne Arten von Brutblättern nach Europa. Goethe verehrte die Pflanzen regelrecht und beschäftigte sich jahrelang mit dem Phänomen der Brutknospen. Daher rührt auch die Bezeichnung „Goethepflanze“.

Blütezeit: Je nach Art blüht ein Brutblatt im Frühjahr oder Sommer. Manche Arten blühen auch im Winter wie beispielsweise Bryophyllum tubiflora. Die Tageslänge ist der auslösende Reiz für das Wachstum der Infloreszenz. Daher kann auch intensives Kunstlicht zum wochenlangen Blühen führen.

Nutzung: Die Volksmedizin in Asien, Afrika und Australien kennt Bryophyllum seit alter Zeit. Homöopathen verwenden Brutblatt-Extrakte als wehenhemmendes Mittel. Andere Indikationsgebiete sind Gegenstand der Forschung, so sind Wissenschaftler den antibiotischen Wirkungen und sogar krebsheilenden Effekten auf der Spur.

Weitere Informationen zum Brutblatt:
http://king1sebastian.piranho.de/Lexikon3/lexikon3A.html#Brutblatt
http://www.joachim-ernst.de/Kalanchoe_tubiflora.htm
Bild-Quelle: brewbooks (Flickr)

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